Diagnose / Therapie / Informationsquellen
Analyse
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. In Deutschland erkranken über 65.000 Männer an Prostatakrebs und über 15.000 sterben in jedem Jahr daran. Früher gern als Altmännerkrankheit bezeichnet, hat sich das Bild erheblich gewandelt, da die Patienten immer jünger werden. Die Ursachen von Prostatakrebs sind weitgehend unbekannt. Als wichtigste Faktoren gelten Alter und Veranlagung. Außerdem spielen Umwelteinflüsse, Ernährung, Lebens- und auch Arbeitsbedingungen eine Rolle. Im Gegensatz zu manch anderen Krebserkrankungen ist dieser Krebs gut behandel- und oft auch heilbar, wenn er frühzeitig erkannt wird. Deshalb spielen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung dieser Erkrankung.
Symptome von Prostatakrebs
Frühe Stadien von Prostatakrebs verursachen meist keine Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium können sich Symptome manifestieren, die Folgendes umfassen können:
- Häufiges Wasserlassen: Männer mit Prostatakrebs verspüren häufiger Harndrang, insbesondere nachts.
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen: Ein verengter Harnstrahl und Schwierigkeiten beim Beginn oder Ende des Wasserlassens können Anzeichen von Prostatakrebs sein.
- Blut im Urin oder Ejakulat: Das Vorhandensein von Blut im Urin oder im Ejakulat kann ein Alarmsignal sein.
- Schmerzen im Beckenbereich: Schmerzen im Bereich der Prostata, des Beckens oder des unteren Rückens können auf eine fortgeschrittene Erkrankung hinweisen.
Früherkennung und Diagnose bei Prostatakrebs
Die Früherkennung von Prostatakrebs ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Männer sollten ab dem 45igsten Lebensjahr regelmäßig urologische Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen und sich einer digitalen rektalen Untersuchung (DRU) nebst einem Prostata-spezifischen Antigen (PSA)-Test unterziehen.Die digitale rektale Untersuchung ermöglicht es dem Arzt, die Größe, Form und Konsistenz der Prostata zu beurteilen. Der PSA-Test misst den Gehalt an Prostata-spezifischem Antigen im Blut, das bei Prostatakrebs erhöht sein kann. Entscheidend für die Beurteilung ist nicht allein der statische PSA-Wert, sondern vor allem dessen Verlauf.Eine auffällige Diagnose aufgrund dieser Tests bedeutet nicht zwangsläufig, dass Krebs vorliegt. Oft sind weitere Untersuchungen wie z.B. eine Biopsie erforderlich, um das Vorhandensein von Krebszellen zu bestätigen und den Grad der Erkrankung zu bestimmen.
Therapie
Für Männer, bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wurde, kann die Behandlung eine Vielzahl von Optionen umfassen, darunter Operation, Strahlentherapie, Hormontherapie und aktive Überwachung. Der Patient hat dann das Problem der Entscheidung für oder gegen eine Methode.Nach gründlicher Information und Einholung einer Zweitmeinung, sollte man letztlich die Methode wählen, die dem Krankheitsbild entspricht und sich für den behandelnden Arzt entscheiden, dem man vertraut.
Darüber hinaus gibt es einige Lebensstiländerungen und Tipps, die dazu beitragen können, den Krankheitsverlauf zu unterstützen und die Lebensqualität zu verbessern:
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß ist, kann helfen, den Körper zu stärken und das Immunsystem zu unterstützen.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität kann dazu beitragen, den Allgemeinzustand zu verbessern und die Ermüdung (Fatigue) zu verringern, die häufig mit Krebsbehandlungen einhergeht.
- Stressmanagement: Stress kann sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Techniken wie Meditation, Yoga oder Entspannungsübungen können dabei helfen, Stress abzubauen und die emotionale Gesundheit zu fördern.
- Unterstützung suchen: Sich mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen auszutauschen kann dabei helfen, mit den emotionalen Herausforderungen der Krankheit umzugehen und tragfähige Entscheidungen zu treffen.
Informationsquellen
An dieser Stelle möchten wir eine kleine Hilfestellung bei der Suche nach seriösen Beratungs- und Informationsquellen geben:
Beratung
- Die Beratungshotline des BPS: https://prostatakrebs-beratung.de/
- Deutsches Krebsforschungszentrum: https://www.krebsinformationsdienst.de/kontakt/
- Unabhängige Patientenberatung: https://patientenberatung.de/
Leitlinien
- Leitlinie S3 Prostatakarzinom: https://register.awmf.org/assets/guidelines/043-022OLk_S3_Prostatakarzinom_2024-06.pdf
- Leitliniensuche: https://register.awmf.org/de/start
Ratgeber und Informationen
- Ralf-Rainer Damm ist seit vielen Jahren aktiv im BPS tätig und selbst Betroffener. In diesem von einem medizinischen Laien für medizinische Laien geschriebenen Werk, das er laufend aktualisiert und ergänzt, hat er alles zusammengefasst, was ein (neu) betroffener Mann und seine Angehörigen wissen sollten, um die Zusammenhänge zu verstehen: https://prostatakrebs-bps.de/kisp/Erster%20Rat.pdf
- Deutsches Krebsforschungszentrum: https://www.krebsinformationsdienst.de/prostatakrebs/
- Portal des BPS mit weitreichenden Informationen: https://www.prostatakrebs-bps.de/
- Umfangreiche Informationen zu Anatomie und Funktion der Prostata, Ursachen von Prostatakrebs, Risikofaktoren, Früherkennung, Symptomen, Diagnose, Klassifikation und Stadien, Behandlung, Reha und Nachsorge sowie Kontinenztraining bietet die Deutsche Krebshilfe: https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsarten/prostatakrebs/
- Portal des Bundesministeriums für Gesundheit: https://gesund.bund.de/
- Videobasiertes Infoportal: https://prostata-hilfe-deutschland.de/
- Ratgeber Prostatakrebs: https://www.prostatakrebs.eu/
- Prostatakrebs - Erkennen und behandeln: https://www.youtube.com/watch?v=6ttgnUsVPHM
- Behandlungsmethoden unter Einbeziehung "Biologischer Krebsabwehr": https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Prostatakrebs.pdf
- Komplementäre und alternative Krebsmedizin: https://www.krebsinformationsdienst.de/fileadmin/pdf-dateien/informationsblaetter/iblatt-alternative-krebsmedizin.pdf
- Therapien des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms: https://www.urologenportal.de/fileadmin/MDB/PDF/PCA_2.pdf
- Medikamentöse Therapien des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms: https://prostatakrebs-bps.de/wp-content/uploads/medikamente-bei-fortgeschrittenem-prostatakrebs-juni-2021.pdf
- Therapien des hochaggressiven Prostatakarzinoms (neuroendokrines Prostatakarzinom): https://www.netzwerk-net.de/wp-content/uploads/2021/12/What-is-Neuroendocrine-Cancer-of-the-Prostate-NEPC__DE.pdf
Online-Vorträge
- Online-Schulungen des BPS: https://bps.shg-online.de/
- Wege für Menschen mit Krebs: https://www.stiftung-perspektiven.de/Vortrags-und-Veranstaltungsportal/Online-Vortraege/
Magazine
- BPS-Magazin: https://prostatakrebs-bps.de/bps-magazin/
- Die Magazine „Männergesundheit“, „Befund Krebs“ und „Ratgeber Krebs“ gibt es nur als Printausgabe, die wir unseren Mitgliedern zukommen lassen.
Studien
- Ziel der Studie ist es herauszufinden, in welchen Prostatakrebszentren die Behandlung des lokal begrenzten Prostatakrebses im Hinblick auf die patientenberichtete Lebensqualität besonders gut gelingt: https://prostatakrebs-bps.de/pco-studie/
- Ziel war es, bei der Früherkennung einen harmlosen von einem gefährlichen Prostatakrebs zu unterscheiden: https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-news/frueherkennung-prostatakrebs-psa-wert-mrt
- Verzeichnis zur Teilnahme an Krebsforschungsstudien und neuen Therapieformen: https://studien.bzkf.de/
Medizinische Befunde verstehen
- Medizinstudenten übersetzen kostenlos medizinische Befunde in eine für Patienten verständliche Sprache: https://washabich.de/
- Abklärung einzelner Fachbegriffe: https://prostatakrebs-bps.de/kisp/abkuerzungen.pdf
- Das Fachchinesisch der Arztbriefe verstehen: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/klassifikation-des-krankheitsstadiums.html
Sonstiges
- Als Krebspatient kann man einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Für unseren Bereich ist dafür das Versorgungsamt Landshut zuständig: https://www.schwerbehindertenausweis.de/versorgungsaemter/bayern/landkreis-landshut
- Ratgeber für Patientenrechte: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Gesundheit/Broschueren/BMJ_Patientenrechte_Broschuere_bf.pdf