Besondere Aktivitäten und Veranstaltungen

11. November 2024

Psychoonkologie und psychosoziale Krebsberatung                             Hilfe beim Umgang mit einer Krebserkrankung

 

Frau Oswald, Leiterin der Krebsberatungstelle Passau, stellte ihre anspruchsvolle Abeit vor und führte die Gruppe der 27 Teilnehmer in die Thematik der Psychoonkologie ein.

Jeder Betroffene kann sich noch gut an den Tag erinnern, als ihm sein Arzt die Diagnose Krebs attestierte. Für viele war das ein Schock der sie aus heiterem Himmel traf, spürten sie doch zuvor meist keinerlei Anzeichen, die auf diese bösartige Erkrankung hingewiesen hätten. Viele Fragen schossen ihnen damals durch den Kopf: Muss ich jetzt sterben oder habe ich vielleicht noch eine Chance? Wie geht mein Leben dann weiter? Wie komme ich durch die Therapie? Kann ich meinen Beruf weiter ausüben?

Hier setzt die professionelle, psychosoziale Beratung an, die unter dem Begriff Psychoonkologie zusammengefasst wird. Sie findet Antworten auf die entscheidenden Fragen der Patienten und baut Ängste ab.

Die Psychoonkologie ist eine wissenschaftliche Fachrichtung, die seit den 70iger Jahren existiert. Sie untersucht die seelischen Auswirkungen von Krebs auf Betroffene und ihr Umfeld. Zudem entwickelt sie Möglichkeiten zur Hilfe und Unterstützung. Damit widmet sie sich allen Menschen, die von einer Krebserkrankung betroffen sind. In der Praxis zielt sie darauf ab, die Belastungen von Tumorpatienten zu lindern, die durch Krankheit und Therapie entstehen. Dabei suchen Betroffene und Psychoonkologen gemeinsam Wege und Strategien, mit der veränderten Lebenssituation umzugehen.

Zu den Forschungsthemen gehörte lange die Frage, ob psychische Faktoren zur Entstehung eines Tumors beitragen. Frühere Theorien über den Zusammenhang zwischen Psyche und Krebsentstehung konnten wissenschaftlich nicht belegt werden. So gilt beispielsweise die Idee einer so genannten "Krebspersönlichkeit" inzwischen als überholt. Als sicher gilt hingegen, dass psychische und soziale Faktoren Einfluss auf den Verlauf einer Krebserkrankung haben.

Besonderes Augenmerk richten die Wissenschaftler heute darauf, was Krebspatienten belastet und was ihnen hilft, mit der Erkrankung umzugehen. Dazu wurden in den vergangenen Jahren Methoden entwickelt, die helfen, diejenigen Betroffenen zu erkennen, die Unterstützung benötigen. Andere Experten untersuchen die Hilfsangebote auf Wirksamkeit und Nutzen.

Leider ist die Berufsbezeichnung Psychoonkologe bislang in Deutschland nicht geschützt. Deshalb ist es Aufgabe der Patienten auf die Reputation dieser Fachleute zu achten. I.d.R. haben sich Psychoonkologen mit einer entsprechenden Weiterbildung auf die Begleitung von Krebserkrankten spezialisiert. Vom Grundberuf her sind sie häufig Psychologen, Mediziner, Pädagogen oder Sozialpädagogen, die viel Erfahrung in der Arbeit mit Krebsbetroffenen haben. 

In der psychosozialen Krebsberatungsstelle Passau erhält man Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung und der Entwicklung neuer Perspektiven für ein Leben mit oder nach einer Krebserkrankung. Die Beratung ist kostenfrei und vertraulich.

Frau Oswald verstand es ihre überaus interessante Präsentation mit einer sich rege entwickelnden Diskussion zu verbinden. (Autor: kimhof, Bild: KBS Passau)

14. August 2024

Prostatakrebs SHG Deggendorf erkundet             Vilshofen samt seiner Bierunterwelten

 

 

Trotz großer Hitze folgte der harte Kern der SHG dem      Ruf zum traditionellen Sommerausflug.

"Unsere" Stadtführerin, Frau Prins-Spichtinger, führte die Gruppe zuerst an die Brücke über die Vils, die hier wenige Meter später in die Donau mündet und die Lebensader der Stadt Vilshofen bildet. Dort rollte sie in ihren Ausführungen die Geschichte der Stadt auf, angefangen von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 776 bis in die heutige Zeit. 

Vor dem Wolferstetter Keller erinnerte sie an den ersten politischen Aschermittwoch der am 5. März 1919 stattfand. Der Bayerische Bauernbund hatte zur Volksversammlung geladen. Große Bekanntheit erhielt dieser Aschermittwoch später mit Franz Josef Strauß von 1953 – 1988. Neben weiteren Sehenswürdigkeiten verwies die Stadtführerin auf das Haus der einstigen Poststelle, wo einmal Napoleon erwartet wurde, dieser aber nur die Pferde tränken ließ. Sie sprach außerdem die Abtei Schweiklberg, den historischen Stadtturm, das Rathaus mit der Skulptur des großen Sohnes der Stadt, Joseph Groll und die Donaugasse an. Danach besuchte sie mit uns die Stadtpfarrkirche, St. Johannes der Täufer, mit barocker Ausstattung aus dem säkularisierten Kloster St. Nikola in Passau und einer beeindruckenden, vergoldeten Kanzel.

Natürlich darf in Vilshofen das Thema Bier nicht fehlen. Schließlich gehören Bayern und Bier einfach zusammen. Dass Bier aber gar keine bayerische „Erfindung“ ist, sondern schon vor über 10.000 Jahren im Gebiet des „fruchtbaren Halbmondes“ (naher Osten) gebraut und in deutschen Landen vom Norden über die Hansestädte verbreitet wurde, sei nur am Rande erwähnt. Weltweit bekannt dürfte hingegen das "Bayerische Reinheitsgebot" aus dem Jahre 1516 sein, das auf eine Landesordnung der damals regierenden Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. zurückgeht. In dieser ältesten und bis heute gültigen lebensmittelrechtlichen Bestimmung wurden die Inhaltsstoffe für Bier auf Gerste, Hopfen und Wasser beschränkt.

Welche besondere Rolle spielte nun aber Vilshofen im Zusammenhang mit der Kunst des Bierbrauens? Darüber informierte "unsere" Stadtführerin im über 100m langen historischen Felsengang, den Bierunterwelten Vilshofens, der sich vom Stadtplatz bis zur einzig verbliebenen Brauerei der Stadt erstreckt. Wir erfuhren Interessantes über die Bierherstellung, das Brauereiwesen, die Wirtshauskultur und den Braumeister Joseph Groll, der 1842 nach Pilsen ging und dort das Bier „erfand“, das heute unter dem Namen Pilsener Urquell bekannt ist. Den krönenden Abschluss bildete der Genuss eines Gläschens süffigen Pils.

Nach so viel vermitteltem Wissen ließ die Gruppe sich im Flugplatzrestaurant verwöhnen und den Tag bei einer gemütlichen Einkehr ausklingen. Abschließend bedankten sich die Teilnehmer bei Marianne und Friedrich Bauer für die Organisation des Ausfluges und die Berichtsvorlage. (Autor und Bildquelle: SHG)

08. Juli 2024

Wenn der Homepage-Provider die rote Karte zeigt!

 

Der unbedarfte Betrachter dieses Bildes wird sich die Frage stellen, was die Streichungen zu bedeuten haben. Die Erklärung ist denkbar einfach: Nach dem Erststart unserer Homepage am 10.7.2017, erfolgte heute die Neuauflage.

Sicher wird man darüber streiten können, ob man als SHG eine eigene Homepage braucht. Ich meine, dass die Zeit nicht stehen geblieben ist und eine Homepage sehr wohl ein Vehikel dafür sein kann, die Besonderheiten der eigenen SHG in der Öffentlichkeit darzustellen. Darüber hinaus kann sie der Dreh- und Angelpunkt der SHG in Sachen Terminorientierung und Quelle für eine Vielzahl von Informationen sein.

Deshalb sah ich es nach Übernahme der Gruppenleitung vor 7 Jahren als meine erste größere Aufgabe an, eine Homepage für die Gruppe aufzubauen und die Mitglieder an das damals für sie neue Medium heranzuführen. Die wochenlange Arbeit sollte sich lohnen. Am 10.7.2017 ging die Seite ans Netz und erfüllte seit dem ihren Zweck.

So hätte das auch bleiben können, wenn uns nicht seitens des Providers unter klarem Vertragsbruch das Einfrieren unserer Homepageinhalte zum 5.8.2024 angekündigt und damit die rote Karte gezeigt worden wäre. Damit war klar, dass die Seite unter erheblichem Zeit- oder Kostenaufwand (ca. € 1.000 bei Fremdvergabe) völlig neu aufgebaut werden musste.

Aber jedem Ende wohnt bekanntlich auch ein neuer Anfang inne. Durch die Notwendigkeit des Neuaufbaus, konnten entscheidende Fragen überdacht und verbessert werden:

  • Ein Alleinstellungsmerkmal nebst passendem Design
  • Der passende Domainnamen (Internetadresse)
  • Die SSL-Verschlüsselung für eine sichere Datenübertragung
  • Die Optimierung der Website auch für Mobilgeräte
  • Das Einbinden der Whats-App in die SHG-Arbeit
  • Die klare Struktur und Übersichtlichkeit
  • Der Fachinhalt und das Expertenwissen
  • Die nachhaltige Aktualität
  • Das Impressum und die rechtlichen Fragen
  • Die Sicherung des Seiteninhaltes
  • Die Frage der Finanzierung (Fremdvergabe oder Eigenleistung)

Aus Kostengründen entschied ich mich dafür die Seite erneut in Eigenleistung zu erstellen. Erfreulicherweise konnte mit der Admin-Übernahme durch Peter Ellinger für die nun integrierte Whats-App unsere Erreichbarkeit auf den neuesten Stand gebracht und erweitert werden. So entstand unsere neue Homepage, die heute der SHG zur freien Verwendung übergeben und freigeschaltet werden konnte. (Autor und Bildquelle: kimhof)

08. April 2024

Norwegen - wunderschön!

 

Dass die SHG sich nicht nur mit Krankheit beschäftigt, sondern auch die schönen Seiten des Lebens erleben und genießen will, bewiesen heute 18 Teilnehmer, die sich den Reisebericht von Helmut Mader nicht entgehen lassen wollten. (Bild: Stabkirche Hopperstad)

Die Reise mit dem Wohnmobil führte über Rostock nach Malmö, durch Schweden und dessen Hauptstadt Stockholm bis zur nördlichsten Stadt des Landes, Kiruna. Bei dieser ungewöhnlichen Anreise wurde nach ca. 3000 km der Grenzort "Riksgränsen" erreicht. Sogleich waren in die Landschaft verstreut zahlreiche "Hytter" zu sehen. Diese Hütten gehören zum Lebensgefühl der Norweger, stehen für Naturverbundenheit und Ruhe. Weiter ging die Fahrt nach Norden über die Finnmarksvidda, das größte Hochplateau Norwegens mit einer Ausdehnung von 22.000 km² (gut 2-mal die Fläche Niederbayerns) und weiter entlang des 123 km langen Porsangerfjords sowie durch einen sieben Kilometer langen Unterwassertunnel auf die Insel Mageroya: Das Nordkap war erreicht.

Das Nordkap ist ein steil aus dem Eismeer emporragendes Schieferplateau. Der englische Kapitän Richard Chancellor strandete hier 1553 bei der Suche nach der Nordostpassage und nannte das 307 Meter hohe Plateau Nordkap. Jährlich besuchen unzählige Besucher das Kap. Wir waren 42 Stunden am Nordkap und erlebten eine Nacht mit zauberhaften Stimmungen, als die Mitternachtssonne mehrfach die Wolken durchbrach. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier das Wetter ständig wechselt.

Von nun an führte die Tour nach Süden. In Alta war die erst 2013 erbaute Nordlichtkathedrale zu bewundern, aber auch die berühmten, bis zu 6.200 Jahre alten Felszeichnungen, die auf einem fünf Kilometer langen Lehrpfad zu besichtigen sind.

Durch die Lyngsalpen kommt man nach Tromsö, das auf einer Insel liegt. Die 1965 fertiggestellte Eismeerkathedrale ist längst das Wahrzeichen der Stadt. Im Polstjerna-Museum ist der letzte Robbenfänger des Landes ausgestellt. Das Polaria daneben ist ein erlebnisorientiertes Museum mit Ausstellungen, die sich der Polarforschung widmen. Es gehört zur Universität Tromsö, der nördlichsten der Welt. Auch die nördlichste Brauerei Mack, gegründet von einem Deutschen, ist hier zu finden. Ein Denkmal erinnert an Roald Amundsen (1872-1928), den erfolgreichsten Entdecker der Arktis- und Antarktisregionen.

Die weitere Route führt, verbunden mit Fähren, Tunnels oder Brücken, ebenfalls über Inseln: Kvaloya, Senja, die Vaesteralen und die Lofoten. Man hat nie den Eindruck, auf einer Insel zu sein, aber stets inmitten einer großartigen, ständig wechselnden Landschaft.

In Bodö erwartet uns ein Luftfahrtmuseum, mit je einer Abteilung für Zivilluftfahrt und Militärmaschinen. Erstaunlich, hier auch einen BMW-Flugmotor, einen Neunzylinder-Sternmotor, zu finden. Gleich hinter der Stadt beginnt die Reichsstraße 17. Nach einigen Kilometern versetzt der Saltstraumen, der größte Mahlstrom der Welt, in Erstaunen. Durch eine Meerenge von 150 Metern fließt im Takt der Gezeiten Wasser in den 230 qkm großen Saltfjord und wieder zurück, erreicht dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 40 kmh und zeigt dabei riesige Strudel bis zu zehn Metern Durchmesser. Des Weiteren führt die Straße vorbei am Svartisen, dem zweitgrößten Gletscher Norwegens, über den Polarkreis, die großartige Helgelandsbrücke und mit insgesamt mindesten sechs Fähren nach Steinkjer. 

Trondheim mit dem Nidarosdom kann ohne Übertreibung als ein Höhepunkt der Reise betrachtet werden. Ein Besuch des Doms, am besten im Rahmen einer Messe, ist ein beeindruckendes Erlebnis. Ein Stadtrundgang führt über die alte Stadtbrücke, an den renovierten Speicherhäusern vorbei, entlang der Nivelda, durch die Innenstadt mit der königlichen Residenz und der 15 Meter hohen Säule mit der Figur des Stadtgründers Olav Tryggvarson.

Kristiansund liegt auf drei Inseln und hat mit der Kirkelandet-Kirche eine sehenswerte, moderne Kirche in nordischer Architektur. Nach Süden führt die Atlantikstraße weiter. Auf 8,3 Kilometer verbindet sie acht kleine Inseln und mündet in die Straße nach Molde, der "Stadt der Rosen". Hier findet man durch das relativ milde Klima eine ungewöhnliche Vegetation.

Die Trollstigen, eine der bekanntesten Straßen Norwegens, überwindet in elf Kehren 700 Höhenmeter hinauf zum Pass, umrahmt von mächtigen Bergen. Nach einigem auf und ab erreichen wir den Geiranger-Fjord, Weltnaturerbe, ca. 400 Einwohner, die in den Sommermonaten auf 2000 ansteigen. Uns ist der Berg Dalsnibba lieber, zwanzig Kilometer weiter und 1500 Meter höher. Hier hat man Ruhe und eine prächtige Aussicht mit Blick auf den Fjord und einem Übernachtungsplatz für Wohnmobile.

Bei Maloy finden wir den Kannesteinen, ein vom Meer in Form einer Kanne gestalteten Felsen. Das Westkap, tatsächlich der westlichste Punkt Norwegens, war leider im Nebel. Eine weniger bekannte, aber unglaublich liebliche Landschaft ist das Gaularfjell, bevor es hinab geht zum Sognefjord, mit 204 Kilometern der längste und mit 1308 Metern zugleich der tiefste Fjord Europas. Bei Vik steht eine von ehemals über 900, jetzt noch 29 erhaltenen Stabkirchen, die Hopperstad aus dem Jahr 1130 (s.o.). Die Hardangerbrücke wurde erst eine Woche nach unserer Anwesenheit eröffnet, mit 1310 Metern Spannweite ist sie die längste Brücke in Norwegen. Der Vöringfossen am Rande der Hardangervidda ist ein Wasserfall mit einer Fallhöhe von 183 Metern. Der Latefossen, ein Doppelwasserfall liegt direkt neben der Straße. Die Ardal Holzkirche wurde in drei Etappen gebaut und 1620 fertiggestellt. Wir kommen zur Fähre von Leivik nach Hommeland und damit zur letzten Überfahrt in Norwegen. Ein Abstecher zum Kap Lindesnes, auch Südkap genannt, folgt am nächsten Tag. Ein Wegweiser dort sagt, zum Nordkap sind es 2518 Kilometer, die nun als erlebnisreiche Reise hinter uns liegen.

Am nächsten Tag erreichen wir Kristiansand und begeben uns auf die Fähre nach Dänemark. Die Sonne bricht durch die Wolken und taucht die Stadt, den Hafen und das Meer in ein mildes Licht. Norwegen verabschiedet uns, wie wir es erlebt haben: Wunderschön! (Autor und Bildquelle: Helmut Mader)

11. März 2024

Vortrag von Frau von der Sitt: Betreuung statt Bevormundung

Unter dem Arbeitstitel Betreuung statt Bevormundung fand diesmal das Gruppentreffen der Prostatakrebs SHG Deggendorf im Traditionsgasthaus Altschaching unter Teilnahme von 30 Besuchern statt. Hierzu hatte die Gruppe Frau Simone von der Sitt, ihres Zeichens Dipl. Pädagogin und Leiterin des Betreuungsvereins Deggendorf, als Referentin eingeladen.

Es gibt wohl kaum ein solch emotional und juristisch umstritteneres Gebiet wie die weitreichenden Thematiken um Betreuungs- und Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht sowie Testament, Erbschaft und Sterbehilfe.

Deshalb grenzte in seiner Einführung der Leiter der Gruppe, Kurt Imhof, die Thematik dahingehend ein, dass man aufgrund der sehr individuellen familiären Verhältnisse die Gebiete Testament und Erbschaft ebenso ausklammern würde, wie das in Deutschland strafrechtlich besetzte Feld der Sterbehilfe. Hierzu empfahl er die Kontaktaufnahme zu entsprechend spezialisierten Juristen.

In ihrem Referat verstand es Frau von der Sitt die Begriffe Patienten- und Betreuungsverfügung sowie Vorsorgevollmacht gut verständlich einzuordnen:

Während man in der Patientenverfügung den persönlichen Willen in Hinblick auf medizinische Behandlungen im Notfall festlegt, wird in der Vorsorgevollmacht bestimmt, wer stellvertretender Ansprechpartner ist und den Willen des zu Vertretenden gegenüber Ärzten und dem medizinischen Personal durchsetzen soll.

Mit einer Vorsorgevollmacht bevollmächtigt man vorsorglich eine Vertrauensperson, die im Bedarfsfall die rechtlichen Angelegenheiten im Umfang der erteilten Vollmacht wahrnimmt. Die Vorsorgevollmacht ermöglicht ein hohes Maß an Selbstbestimmung, setzt aber volles Vertrauen zu der Person voraus, die mit dieser Vollmacht ausgestattet werden soll.

Eine Patientenverfügung regelt hingegen, in welche medizinischen Maßnahmen der Patient im Ernstfall einwilligt oder welche Maßnahmen nicht angewandt werden sollen. Für die Durchsetzung des in der Patientenverfügung festgelegten Willens sorgt man wiederum mit der Vorsorgevollmacht.

Die Betreuungsverfügung ermächtigt den Betreuer zu keinen Rechtsgeschäften. Sie entfaltet erst dann Wirkung, wenn das Gericht es für erforderlich hält, dass die Handlungsbefugnis übertragen wird. Der Vorgeschlagene wird sodann vom Gericht zum Betreuer ernannt und steht in seinen Betreuungshandlungen unter gerichtlicher Kontrolle. Kann man sich auf eine Person verlassen und erteilt ihr eine Vorsorgevollmacht, benötigt man keine zusätzliche Betreuungsverfügung.

Im Anschluss stellte Frau von der Sitt die Notfallmappe des Landratsamtes Deggendorf vor, der die einschlägigen Formulare beiliegen. Außerdem verwies sie auf weitere Info-Quellen, seriöse Download-Möglichkeiten und das Beratungsangebot des Deggendorfer Betreuungsvereins (Info‘s unter: https://www.betreuungsverein-deggendorf.de/).

Die rege in den Vortrag integrierte Diskussion zeigte, auf welch großes Interesse die Thematik traf. Letztlich verhalf es den Teilnehmern dazu ihre zum Teil falschen Vorstellungen zu korrigieren und die Notwendigkeit zu erkennen die eigenen Dinge für den Fall der Fälle aktuell und altersunabhängig zu regeln. (Autor und Bildquelle: kimhof)

13. November 2023

Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Deggendorf startet ins digitale Gesundheitswesen

Mit einem humoristischen Einstieg führte Kurt Imhof in das herausfordernde Thema des digitalen Gesundheitswesens ein. Der kurzweiligen Präsentation folgten im Traditionsgasthaus Alt Schaching 20 Zuhörer, für die sich der Schleier um die komplizierte Thematik nun etwas gelüftet haben dürfte.

Neben dem ab 2024 obligatorischen eRezept (elektronisches Rezept) stellte Imhof auch die ePA (elektronische Patientenakte) vor und berichtete von den kürzlich an der Hochschule-Deggendorf stattgefundenen Fachtagungen DeinHaus 4.0 (altersgerechtes Leben i. d. eigenen 4 Wänden) sowie dem 20igsten Deggendorfer Urologie-Tag.

Im Anschluss startete die Gruppe mit der gemeinsamen Installation der eRezept-App auf den eigenen internetfähigen Smartphones bzw. Tablets in die Welt des digitalen Gesundheitswesens. Es zeigte sich, dass dies der einzig sinnvolle Weg ist Menschen fortgeschrittenen Alters auf dem Weg in die Zukunft mitzunehmen.

Im nächsten Schritt werden die Teilnehmer nun auf ihre Krankenkassen, Apotheken und behandelnden Ärzte zugehen, um die eRezept-App zu aktivieren. Es bleibt abzuwarten, ob alle Akteure des Gesundheitswesens die digitale Umsetzung so zeitnah und vorbildlich angehen, wie es in dieser Selbsthilfegruppe geschieht. Genau das wurde in der sich anschließenden lebhaften Diskussion bezweifelt. (Autor und Bildquelle: kimhof)

10. Juli 2023

Besuch bei der Knödelwerferin

 

Das traditionelle Sommerfest unserer SHG begann diesmal mit einem Besuch bei der Knödelwerferin im alten Rathaus Deggendorf.

Mit viel Engagement und anschaulichen Schilderungen brachte uns die „alte Dame“ der Geschichte Deggendorfs näher:

Mit viel Engagement und anschaulichen Schilderungen brachte uns die „alte Dame“ der Geschichte Deggendorfs näher: Die ältesten Ansiedlungen auf dem heutigen Deg­gendorfer Stadt­ge­biet befanden sich demnach südlich der Donau. Auf dem Natternberg reichen die Spuren bis in das ältere Neolithikum (6. Jahr­tau­send v. Chr.) zurück. Aber erst während der keltischen Zeit entstand nördlich der Donau eine erste dauerhafte Niederlassung. Sie lag im Bereich der heu­tigen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. 1002 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Deggendorfs. König Heinrich II. bestätigt darin dem Kanonissenstift Niedermünster in Regensburg dessen Besitz in Deggendorf. Nicht nur durch den wohlhabenden Stift, sondern auch als Drehkreuz des Salzhandels war Deggendorf mit Reichtum gesegnet. Dies rief Begehrlichkeiten auf den Plan und sollte der Stadt beinahe zum Verhängnis werden.

König Ottokar II. (1232-1278) von Böhmen war ein skrupelloser Feldherr. Mit allen Mitteln versuchte er sein Einflussgebiet zu vergrößern. Im Jahr 1266 zog er mit einer großen Armee vor die Tore von Deggendorf. Der Stadtgraben und die Mauern waren aber im Sturm nicht zu überwinden. Deshalb musste er die Stadt belagern. Nach Tagen und Wochen wurden die Verteidiger müde und hatten fast keine Vorräte mehr. Diese Schwäche wollte Ottokar ausnutzen. Und so schickte er einen Spion auf die Stadtmauer, der den passenden Zeitpunkt für einen Überraschungsangriff auskundschaften sollte. Dieser warf einen Blick über die Stadtmauer und sah nur einen Wächter, der sich vor Müdigkeit kaum mehr auf den Beinen halten konnte. Plötzlich traf ihn ein riesengroßer Knödel im Gesicht! Beinahe wäre er die Mauer hinuntergestürzt. Geknickt berichtete er Ottokar, dass die Deggendorfer so viele Vorräte besäßen, dass sie sogar in der Lage seien mit Essen zu werfen. Zerknirscht zog Ottokar ab und machte sich auf den Weg nach Passau.

Wer aber hatte den Knödel geworfen? Es war eine Frau, die aus Essensresten einen großen Knödel gemacht hatte und ihn ihrem Mann auf die Mauer bringen wollte. Gerade als sie nach ihm rufen wollte, wo er denn sei, da erblickte sie den feindlichen Spion und traf ihn mit dem Knödel voll im Gesicht. Deggendorf war gerettet!

Wie könnte es anders sein, als dass diese Geschichte um die Knödelwerferin unterschiedliche Erzählungen kennt. Da wir aber nun bei ihr zu Besuch waren und aus ihrem Munde die Geschichte hörten, wurde sie ungeprüft übernommen.

Abgerundet wurde unser Besuch durch die Ersteigung des Rathausturmes und einem phantastischen Blick über die Stadt.

Den Tag ließen wir mit einem Sommerfest in unserem Stammlokal Alt Schaching bei bestem Wetter ausklingen. (Autor und Bildquelle: kimhof)

17. April 2023

Vortrag von Dr. Andreas Steiner:

Mit dem Da-Vinci „Roboter“ hochpräzise und schonend operieren

Was hat Da Vinci mit einem im letzten Jahr am DONAUISAR Klinikum Deggendorf eingeführten Operationssystem zu tun?

Die Antwort ist einfach: Leonardo Da Vinci war nicht nur ein bekannter Maler, sondern als „Universalgenie“ auch ein genialer Pionier der Robotik.

Der gern benutzte Begriff des Operationsroboters ist jedoch irreführend. Vielmehr unterstützt das roboterassistierte Chirurgie System Ärzte bei der so genannten „Schlüssellochchirurgie“ (Laparoskopie). Statt z.B. eines großen Bauchschnittes reichen 5 bis 12 mm kleine Schnitte, um die nötigen Instrumente sowie eine Kamera in den Körper einführen zu können. Dabei bedient der operierende Arzt die Instrumentenarme, die seine Handbewegungen übernehmen, ganz entspannt von einer Konsole aus.

Grund genug für die Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe Deggendorf den leitenden Oberarzt Dr. Steiner, der für das Da-Vinci-System im Bereich der Urologie des Donau-Isar-Klinikums verantwortlich zeichnet, als Referenten einzuladen und mit ihm die Vor- und Nachteile des Systems zu diskutieren.

Dr. Steiner führte vor 22 Teilnehmern sehr anschaulich aus, dass bei der Entfernung der Prostata (Prostatektomie) die roboterassistierte Chirurgie eine Alternative zur klassischen offenen Schnittoperation darstellt. Sowohl für die Nerverhaltung als auch für die Erhaltung des Schließmuskels sei das Operationsverfahren bestens geeignet.

Die Besonderheiten der da Vinci-roboterassistierten Prostatektomie sind demnach

  • Kleine Schnitte und Narben
  • Geringerer Blutverlust
  • 10-fach vergrößerte Sicht auf das Operationsgebiet
  • Herausnahme von Zitterbewegungen (Tremor) des Operateurs

 

Aufbau eines roboterassistierten Operationssystems

Das in Deggendorf verwendete roboterassistierte Operationssystem besteht aus drei wesentlichen Bausteinen:

  1. Steuerkonsole

An der Steuerkonsole im Operationssaal sitzt der Operateur und blickt durch das in die Konsole integrierte Sichtfenster. Die rechte und linke Hand des Operateurs befinden sich in je einer frei beweglichen Griffeinrichtung. Diese wandeln die Bewegungen der Finger und Handgelenke in identische Bewegungen der Instrumente um.

Im da Vinci-System findet modernste Technologie Anwendung. So wird die Handbewegung des Arztes verfeinert und den Strukturen im Körper angepasst. Der Operateur arbeitet mit einer absolut ruhigen Hand, die in dieser Form weder bei der klassisch-chirurgischen Operation noch bei der Laparoskopie möglich wäre.

  1. Full-HD-Videosystem

Die guten Sichtverhältnisse bei einer Operation mit dem da Vinci-System beruhen auf einer Full-HD-3D-Sicht. In der Kamera sind zwei Optiken zusammengefasst, deren Bilder synchronisiert und in das Sichtfenster für einen dreidimensionalen Blick mit zehnfacher Vergrößerung übertragen werden. 

  1. Stativ

Das Stativ setzt die vom Operateur an der Steuerkonsole durchgeführten Bewegungen der Instrumente um. Die Instrumente verfügen über multiple Gelenke und ermöglichen sieben Freiheitsgrade, die in der Beweglichkeit exakt den Händen und Handgelenken des Operateurs entsprechen.

 

Die offene und die roboterassistierte Operation im direkten Vergleich

Bei der offenen Operationsmethode erfolgt der Zugang über einen Unterbauchschnitt oberhalb des Schambeins, wohingegen bei der roboterassistierten Operationje nach eingesetztem System, bis zu sechs kleine Bauchschnitte erfolgen.

 

Fazit

Entscheidend für den Erfolg einer OP-Methode ist nicht die eingesetzte Technik, sondern letztlich die Routine und das Können des Operateurs. Er wird im Vorgespräch mit dem Patienten abwägen, ob es medizinische Kriterien gibt, die für die eine oder andere Methode sprechen (z.B. Tumorstadium, Konstitution, Begleiterkrankungen, Alter). Am Ende muss jedoch der Patient seine persönliche Entscheidung für eine Behandlungs-Methode treffen, die je nach Klinik und Versichertenstatus auch eine finanzielle Eigenbeteiligung zur Folge haben kann. (Autor: kimhof, Bildquelle: Harald Freihoffer)

13. Januar 2023

Von links nach rechts: Kurt Imhof, Konrad Rankl, Dr. Leonhard Stark, Christian Geltl, Josef Färber, Werner Seelig

Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Deggendorf beging 20ig-jähriges Jubiläum

 

Am Freitag, den 13. Januar 2023 hatte die Selbsthilfegruppe (SHG) Prostatakrebs Deggendorf einen Grund zum Feiern.

 

Seit nunmehr 20ig Jahren arbeitet diese SHG als einzige ostbayerische Gruppe unter dem Dach des Bundesverbandes Prostatakrebs e.V. (BPS) in der ehrenamtlichen Betreuung von Betroffenen und gibt neben informell-medizinischer, vor allem mentale Hilfe bei der Bewältigung dieser Erkrankung.

Kurt Imhof, Leiter der SHG, bedankte sich bei allen, die in dieser langen Zeit die Gruppe begleiteten und unterstützten, sei es von medizinisch-fachlicher, mentaler oder ökonomischer Seite. Imhof konnte 40 Gäste begrüßen, die diesen denkwürdigen Tag gemeinsam im Traditionsgasthaus Alt-Schaching in Deggendorf begingen.

Besonderen Glanz erhielt die Veranstaltung durch die zahlreichen Ehrengäste (vgl. Foto), als da waren: Josef Färber (stellv. Landrat), Konrad Rankl (Stadtrat), Dr. Leonhard Stark (Chefarzt der Urologie des Donau Isar Klinikums), Werner Seelig (Vorstand des BPS) und Christian Geltl (BPS Landesvorsitzender).

Makabre Bemerkung am Rande: Der eigentliche Jubilar und Gründungsvater der SHG lag im Clinch mit dem Terminkalender seines Smartphones. Auf diese Weise verpasste er das Jubiläum und „entzog“ sich seiner Ehrung. Aber, keine Chance: Das wird nachgeholt! (Autor und Bildquelle: kimhof)

14. November 2022

Vortrag über Strahlentherapie mit Dr. Ellen Kiesling

 

 

 

Frau Dr. Kiesling, ärztliche Leiterin von RADIO-LOG Deggendorf, war am 14.11.2022 zu Gast bei der Selbsthilfegruppe (SHG) Prostatakrebs Deggendorf im Traditions-Gasthaus Alt-Schaching.

 Folgenden Themen wurden angesprochen:

  • Die technische Neuausstattung von RADIO-LOG Deggendorf
  • Die Behandlungsmöglichkeiten von RADIO-LOG Deggendorf mit Schwerpunkt Prostatakrebs
  • Die Erfolgsquote von Bestrahlung versus Operation (Wirkung/Nebenwirkung)
  • Die Abgrenzung des RADIO-LOG-Therapiekonzeptes gegenüber anderen Bestrahlungs-Methoden

Kern des Referates war die Vorstellung des modernen neuen Bestrahlungsgerätes, mit dem RADIO-LOG seit 7/2021 in Deggendorf arbeitet, wodurch das Behandlungsangebot erweitert und quasi mit einem Quantensprung auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden konnte.

Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der sogenannten IGRT (Image Guided Radiotherapy) in Verbindung mit VMAT (Volumetric Intensity Modulated Arc Therapy). Damit die Strahlen das Zielgewebe möglichst genau treffen, werden normalerweise Markierungen auf der Haut angebracht. Bewegungen beim Atmen, im Verdauungstrakt oder der Haut verändern aber die Lage eines Tumors im Körper. Hier setzt die bildgeführte Strahlentherapie ein, die auf kleinste Veränderungen auch während der Bestrahlung sofort reagiert und dadurch eine hocheffektive Präzisionsbehandlung bei gleichzeitiger Schonung des gesunden Gewebes ermöglicht.

Kurt Imhof, Leiter der SHG, konnte 25 Zuhörer(innen) zur Veranstaltung begrüßen. Dies war der Auftakt zu einer Reihe von Referaten, die im Laufe des nächsten Jahres in Zusammenarbeit mit dem Prostatakarzinomzentrum Deggendorf fortgesetzt werden soll. (Autor und Bildquelle: kimhof)

9. November 2019

Von links nach rechts: Landrat C. Bernreiter, Dr. Leonhard Stark, Dr. Ellen Kiesling, Werner Seelig, Kurt Imhof

1. Deggendorfer Patiententag Prostatakrebs

 

 

Passend zur derzeit laufenden Movemberaktion, die ganz im Zeichen der Männergesundheit steht, fand in Deggendorf der erste Patiententag zum Thema Prostatakrebs an der TH-Deggendorf statt. Ca. 60 Teilnehmer hatten sich eingefunden, die sich für diese Thematik interessierten oder eben selbst davon betroffen sind.

Mit seiner Begrüßungsrede unterstrich Landrat Bernreiter seine volle Unterstützung für diesen Informationstag, der in Kooperation des Donau-Isar-Klinikums mit der Prostatakrebs Selbsthilfegruppe (SHG) Deggendorf entstand.

Den Reigen der Referenten eröffnete Dr. med. Leonhard Stark, Chefarzt der Urologie des Donau-Isar-Klinikums, einem profunden Experten dieser Thematik. Dr. Stark spannte den Bogen seines Vortrages von der Entstehung über die Diagnose bis zur Therapie dieser Erkrankung, die jährlich 60.000 neuerkrankte Männer in Deutschland betrifft und an der über 12.000 versterben. Letzteres könnte in vielen Fällen verhindert werden, wenn denn mehr Männer von der einschlägigen Vorsorgeuntersuchung Gebrauch machen würden. Am zertifizierten Prostatakarzinomzentrum Deggendorf kann der Patient auf eine vollumfängliche Versorgung zurückgreifen, die in Kürze mit der Ausstattung eines Da-Vinci-Systems (roboter-assistierte Chirurgie) erweitert wird.

Dr. med. Ellen Kiesling, ärztliche Leiterin von RADIO-LOG am MVZ Deggendorf, stellte mit ihrem Vortrag der urologisch-chirurgischen Behandlung die Strahlentherapie zur Seite. Da diese technisch hochkomplizierten Methoden mittlerweile gleichgute Behandlungserfolge aufzuweisen haben wie der chirurgische Eingriff, sind sie in vielen Fällen eine echte Alternative. Die Expertin beleuchtete alle z. Zt. gängigen strahlentherapeutischen Methoden und das Behandlungsspektrum ihres Institutes.

Der Vorsitzende des BPS, Werner Seelig, brachte seine Verbundenheit mit der Prostatakrebs SHG Deggendorf in seinem Vortrag zum Ausdruck. Er sprach die Aufgaben des Verbandes an und leitete das Augenmerk der Veranstaltung auf den betroffenen Menschen, der einen Weg finden muss mit dieser Erkrankung zu leben.

Dies war dann auch das Abschlussthema von Kurt Imhof, dem Leiter der SHG. Ausgehend vom eigenen Durchleben dieser Krankheit, stellte er den Betroffenen mit all seinen Nöten und Ängsten, in den Vordergrund seines Beitrages. Auf der Suche nach dem Umgang mit dieser Erkrankung, kann laut Imhof der Anschluss an eine SHG dabei helfen Lösungen und Wege aus Einsamkeit und Isolation zu finden, das eigene Leben zu überdenken und auf neue, aktive Füße zu stellen.

Die Referenten verstanden es in die komplizierten Zusammenhänge dieser Erkrankung einzuführen und blieben dem Publikum abschließend keine Frage schuldig. (Autor und Bildquelle: kimhof)

9. September 2019

Besuch beim Team Dr. Schäfer in der

Strahlentherapie des MVZ Straubing

 

 

Auf der Suche nach aktuellen Daten für unsere Homepage über die strahlentherapeutischen Behandlungsinstitute im Wirkungsbereich unserer SHG, stieß ich u.a. auf Dr. Schäfer, den Leiter des MVZ Straubing.

Um es nicht bei einer theoretischen Abhandlung zu belassen, bot Dr. Schäfer uns einen Besuch in seinem Institut an, den die Gruppe heute mit 17 Teilnehmern wahrnahm.

Nach einer kurzen, freundlichen Begrüßung hatte die SHG die Möglichkeit einen Blick hinter die Kulissen von IMRT (intensitätsmodulierte Strahlentherapie) und IGRT (Bildgebungstechnologie zur Positionierung des Patienten) zu werfen. Der leitende medizinische Physiker Dr. Kulzer verstand es mit seinem Team dieses hochkomplizierte Verfahren für interessierte Laien verständlich darzustellen und beantwortete die sich aus der Demonstration entstandenen Fragen. Ein uns bislang unbekanntes neues Positionierungsverfahren (Vision RT), das durchaus als Herausstellungsmerkmal für das MVZ Straubing betrachtet werden kann, rundete den hervorragenden Eindruck ab, den die Gruppe aus dem Behandlungsraum mitnahm.

Im Anschluss erfolgten Referate von Dres. Koch und Schäfer im Gruppenraum des MVZ über die strahlentherapeutische Behandlung des Prostatakarzinoms in all ihren Facetten, welche die derzeit aktuelle Technik zu leisten im Stande ist. Die sich daraus ergebende Diskussion fand erst ihr Ende, als alle Fragen geduldig beantwortet waren.

Am Ende war sich unsere SHG darüber einig, dass sich dieser Besuch gelohnt hat und man im Behandlungsfall in der Strahlentherapie des MVZ Straubing bestens versorgt ist.

(Autor und Bildquelle: kimhof)

8. Juli 2019

Besuch des Ziegel- und Kalkmuseums Flintsbach

Man stelle sich einmal vor, dass man von April bis Oktober ununterbrochen abwechselnd einen ganzen Tag bzw. eine ganze Nacht auf einem Ofen verbringt, der nicht nur enorme Hitze abgibt, sondern auch von allen Seiten Zugluft bekommen muss, um einen optimalen Brennvorgang zu ermöglichen. Einziger Schutz des Arbeiters ist eine mannshohe Bretterkiste und eine Pritsche für ein Nickerchen. Ansonsten besteht die ständige Aufgabe darin den Hoffmann’schen Ringofen von 1883 mit Kohle zu bestücken, sowie je nach Bedarf Luftkanäle zu öffnen und zu schließen. Einzige Mess- und Regeltechnik ist der Mensch mit seiner Erfahrung, der unter schlimmen Bedingungen haust, miserabel verdient und seine ganze Familie incl. Kinder in die Arbeit einbinden muss, um eine Existenzgrundlage zu haben.

In den Ausstellungsräumen des Flintsbacher Ziegel- und Kalkmuseums wird diese Geschichte der Ziegel- und Kalkherstellung lebendig, wie sie sich vom Handwerk zur hochtechnisierten Industriesparte entwickelt hat. Auf dem Freigelände kann man neben dem komplett erhaltenen Ringofen den stillgelegten, traditionsreichen Betrieb besichtigen. Eine kleine Schmiede, die Maschinenhalle, mehrere Trockenstadel, die Lorenbahn und die Lehmgrube machen den Arbeitsablauf und die Organisation eines kleinen Betriebes auf der Schwelle vom Handwerk zur industriellen Fertigung nachvollziehbar, der den Betrieb erst 1968 einstellte.

Diesen kleinen Ausschnitt aus einer Fülle von spannenden Informationen durften heute 17 Teilnehmer unserer SHG bei einer perfekten Führung erleben. In einem kombinierten Radl- und Autoausflug genossen wir den Tag und ließen ihn bei Kaiserwetter im Biergarten ausklingen.

(Autor und Bildquelle: kimhof)

13. Juli 2018

Die gefährliche Ripperlfahrt auf der Donau

 

 

 

 

Wie verabredet trafen sich 8 unserer Gruppenmitglieder mit ihren Frauen am Freitag, um gemeinsam "in See zu stechen".

Das Wetter zeigte sich von der besten Seite und die anfängliche Befangenheit wandelte sich sehr schnell in eine Atmosphäre des gemütlichen Beisammenseins. Die Fahrt stand unter dem Motto: Thema Krankheit ist heute tabu - einfach entspannen und gut gehen lassen. Fast alle hielten sich daran. Pünktlich um 19 Uhr legten wir ab und fuhren wegen des Niedrigwassers flussaufwärts. 

Die Schiffs-Crew hatte für uns ein Ripperl-Buffet angerichtet und in Etappen ging es zur Schlacht am warm/kalten Buffet. Fast alle Teilnehmer überstanden das unbeschadet. Kleinere Verletzungen an den Fingern zeugten jedoch davon, dass so eine Ripperlfahrt auch diverse Gefahren birgt und man Ripperl vielleicht doch besser mit den Händen, statt mit Messer und Gabel essen sollte. 

Unser Herbert schloss sich einigen Damen an und bestellte sich abschließend noch einen Eisbecher, der ihn aber an den Rand seiner Kapazitäten brachte. Letztlich wurden alle Teilnehmer mehr als satt und mit flotter Musik und lockeren Gesprächen verging die Zeit viel zu schnell. Mit einem wunderschönen Abendhimmel liefen wir gegen 22.30 Uhr wieder in Deggendorf ein. 

Abschließend waren sich alle darüber einig, dass man so etwas durchaus in anderer Form wiederholen sollte. Bedauerlich war im Grunde nur die geringe Teilnehmerzahl. Aber: Selber schuld! Wir jedenfalls hatten einen schönen Abend. (Autor und Bildquelle: kimhof)

9. April 2018

Sexualität und Prostatakrebs mit

Dr. Maria Bürst

 

 

Dass die Sexualität zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehört, wissen wir spätestens seit sich Maslow in den 50iger Jahren mit der Bedürfnishierarchie des Menschen beschäftigte.

Ein an Prostatakrebs erkrankter und behandelter Mann mag zwar in der Ausübung seiner sexuellen Möglichkeiten eingeschränkt sein, verliert dadurch aber nicht seine Sexualität. Deshalb beschäftigte sich die Prostatakrebs Selbsthilfegruppe Deggendorf mit dieser Thematik, die aufgrund des heiklen Themas im gewohnt kleinen Rahmen am Montag, den 9. April im Hotel Donauhof stattfand. Dazu konnte die Gruppe die Urologin Dr. Maria Bürst vom MVZ Klinikum Deggendorf begrüßen, die nach einer Präsentation von Kurt Imhof in der sich anschließenden Diskussion Rede und Antwort stand.

(Autor: kimhof, Bildquelle: Willi Rduch)

11. Dezember 2017

Abschied aus der Leitungsfunktion von

Helmut Mader und Wilhelm Freundorfer

Erkundigt man sich unter chroniknet.de nach den Ereignissen des 13.1.2003, so wird man enttäuscht feststellen, dass sich an diesem Tag auf der Weltbühne nichts Wesentliches ereignet hat. Nicht so in Deggendorf. Die junge Ärztin Fr. Dr. Plötz erhielt vom Chef der Urologie am Deggendorfer Klinikum den Auftrag, eine Prostatakrebs SHG zu gründen. Als niemand von den anwesenden Männern Bereitschaft zeigte die Gruppenleitung zu übernehmen, warf sie am Ende ihrer Bemühungen das mitgebrachte Info-Material auf den Tisch. Zielgericht landete es bei Helmut Mader. Damit war der Gruppenleiter gefunden und ging als „Gründungsvater“ in die Geschichte der Prostatakrebs SHG Deggendorf ein.

In seiner 15-jährigen Amtszeit baute Helmut Mader nicht nur die Gruppe auf, sondern verstand es auch sich in Kürze ein Netzwerk zu schaffen, einen Stellvertreter zu rekrutieren und die Gruppe zusammen zu halten.

Helmut Mader (Bild links) verabschiedet sich auf eigenen Wunsch zum 31.12.2017 zusammen mit seinem Stellvertreter Wilhelm Freundorfer (Bild rechts) aus der Gruppenleitung. Anlässlich der gemeinsamen Weihnachtsfeier, bedankte sich sein Nachfolger (Kurt Imhof) mit einer launigen Rede bei den Beiden für die geleistete Arbeit und sprach ihnen höchste Anerkennung aus.

(Autor: kimhof; Bildquelle: Peter Tscharke †)