Prostatakrebs
Analyse Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. In Deutschland erkranken über 60.000 Männer an Prostatakrebs und über 14.000 sterben in jedem Jahr daran. Früher gern als Altmännerkrankheit bezeichnet, hat sich das Bild erheblich gewandelt, da die Patienten immer jünger werden. Die Ursachen von Prostatakrebs sind weitgehend unbekannt. Als wichtigste Faktoren gelten Alter und Veranlagung. Außerdem spielen Umwelteinflüsse, Ernährung, Lebens- und auch Arbeitsbedingungen eine Rolle. Im Gegensatz zu manch anderen Krebserkrankungen ist dieser Krebs gut behandel- und oft auch heilbar. Hierzulande gehen aber nur 14% aller Männer (im Gegensatz zu 67% der Frauen) zur einschlägigen Vorsorgeuntersuchung. Es besteht akuter Nachholbedarf.
Prostatakrebs-Früherkennung Leider spürt ein befallener Mann sein Prostatakarzinom erst in weit fortgeschrittenem Zustand. Je früher ein Karzinom aber erkannt wird, desto einfacher ist die Behandlung und desto grösser die Heilungschance. Zur Vorsorgeuntersuchung der gesetzlichen Krankenkassen gehört die rektale Tastuntersuchung (DRU). Sie kann erste Anhaltspunkte liefern. Eine weitere wertvolle Hilfe ist der PSA-Test, den jeder Hausarzt durchführen kann.
PSA-Test PSA (prostataspezifisches Antigen) ist ein Eiweißstoff, der nur im Prostatagewebe vorkommt. Seine Konzentration im Blut wird beim Test gemessen. Nicht nur ein Prostatakarzinom kann den PSA-Wert erhöhen, sondern auch andere Veränderungen der Prostata und mechanische Reize (z.B. Radfahren). Somit ist ein erhöhter PSA-Wert nicht gleichzusetzen mit einem Prostatakarzinom, sollte aber beobachtet werden.
Alterstabelle über den Normbereich des PSA-Wertes In der Regel steigt der PSA-Wert mit dem Alter an. Grund dafür kann eine mit den Jahren auftretende gutartige Vergrößerung der Prostata sein. Die Tabelle dient der Orientierung:
Nach der ersten Messung ist die empfohlene Häufigkeit für die Kontrolle abhängig vom Alter und der Höhe des PSA-Wertes der vorhergehenden Messung. So werden Männern ab 45 Jahren, bei ansonsten gutem Gesundheitszustand, folgende Kontrollintervalle empfohlen:
Ein früher Start des PSA-Screenings ist immer empfehlenswert. Ab einem Alter von über 70 Jahren und einem PSA-Wert unter 1 ng/ml werden keine weiteren Tests empfohlen.
PSA-Verlauf Es ist Sache des Arztes den PSA-Wert zu beobachten und bei einem erhöhten Verlauf den Patienten an einem Facharzt (Urologen) zu überweisen, der mit zusätzlichen Untersuchungen die Ursache des Anstiegs ergründet. Dazu gehören die Ultraschallmessung des Prostatavolumens, der Verlauf des PSA-Wertes und u. U. weitere bildgebende Diagnostiken. Erst bei begründetem Verdacht auf ein Karzinom bringt die Entnahme und Untersuchung einer Gewebeprobe aus der Prostata (Biopsie) Gewissheit.
Positiver/Negativer Befund Sollte es zu einem positiven Befund kommen, bedeutet das kein Todesurteil. Vielmehr gibt es i.d.R. eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten. Ein für den Patienten erfreulicher Negativbefund darf in keinem Fall dazu führen, dass man den PSA-Verlauf aus den Augen verliert. Vielmehr sollten sich dann regelmäßige Nachuntersuchungen anschließen. |